Keller werden meistens nicht oder nur geringfügig beheizt. Gleichzeitig kann Grundwasser aus dem Erdreich in das Mauerwerk eindringen. Feuchte Steine und Beton werden dann anfällig für Schimmel und Verfall. Um diesen Problemen vorzubeugen, setzt die Bauwirtschaft das Injektionsverfahren ein. Es dient außerdem dem Schutz des Gebäudes, das ohne seine Basis nicht bewohnt oder genutzt werden darf.

Doch wann und wie kommt das Injektionsverfahren zur Anwendung? Im ersten Schritt begeht ein Sachverständiger für Bauwesen die infrage kommenden Räume. Es handelt sich dabei um einen unabhängigen Bauingenieur, der auch von Bauamt beauftragt worden sein kann. Er stellt fest, ob es sich um eine kapillar aufsteigende Feuchtigkeit handelt. Nur bei ihr kann diese Verfahren erfolgreich eingesetzt werden.
Die kapillar aufsteigende Feuchtigkeit liegt vor, wenn das Wasser im Sockelbereich der Wand durch das Mauerwerk einsickert. Es kann sich dabei um Sicker- oder Grundwasser handeln. Hierbei steigt es über die Kapillare im Beton auf und tritt in der Höhe von ungefähr 1,5 Meter an die Oberfläche. Auf diesem Weg bleibt der Salzgehalt im Mauerwerk als auch im Raum auf hohem Niveau und führt zur Beschädigung der Baustruktur durch Schimmelpilz oder Schwamm.
Bei der Prüfung des richtigen Verfahrens wird auch der Grad der Feuchtigkeit ermittelt. Ist die Wand oder Decke noch zu wasserhaltig, muss sie vor dem Injektionsverfahren getrocknet werden. Sonst behindert das Wasser die Wirkungsweise der Injektionsflüssigkeit. Die Bodenproben werden über Bohrungen entnommen und in einem Labor untersucht. Um den Grundwasserspiegel zu messen, werden außerdem Pegelrohre eingefügt.
Durch das Injektionsverfahren wird eine speziell zusammengestellte Flüssigkeit in die Wand eingespritzt. Für diesen Vorgang bohren die Fachleute kleine Löcher in die betreffenden Abschnitte. Sie werden in zwei bis vier Reihen nahe beieinander angeordnet, um die damit verbundene Effektivität zu erreichen. Die schrägen Gänge reichen bis in das letzte Drittel der Wand, sodass alle von der Feuchtigkeit betroffenen Bereiche abgedeckt werden. Auf diesem Weg verschließt das Bauunternehmen sowohl die Poren als auch Kanäle, die durch das Mauerwerk verlaufen. Das verwendete Material sorgt dafür, dass sich die Kanäle den Veränderungen der Bausubstanz dynamisch und elastisch anpassen können.
Das Injektionsverfahren, auch verwendet von der Firma Mauertrockenlegung Klein, selbst erfolgt entweder unter Druck oder über einen Trichter, der über die Schwerkraft arbeitet. Es kann mehrere Stunden, Tage oder Wochen dauern, bis das Mauerwerk gesättigt ist. Wird ein Druckverfahren eingesetzt, dann arbeiten die Fachleute mit einer Leistung von 10 bis 15 bar. Als Material kommen wasserlösliche Silikonmittel oder Spezialharze zum Einsatz. In einigen Fällen nutzt man auch Bitumen und Paraffin.
Rechnen die Verantwortlichen mit einer starken Belastung, kann das eingepresste Expansionsharz zu guten Ergebnissen führen. Ein großer Vorteil ist das geringe Risiko für die Statik, da das Verfahren im Wesentlichen erschütterungsfrei verläuft. Dazu kommen die geringen Material- und Einsatzkosten.

Teilen